Der Matratzen-Ratgeber und großer Guide zum Bettenkauf

Wir verbringen etwa ein Drittel unseres Lebens mit Schlafen. In unserem Beitrag „Schlafen Sie gut“ haben wir uns mit allgemeinen Tipps & Themen rund ums Schlafen beschäftigt. Die Grundlage für einen gesunden Schlaf bilden dabei natürlich das Bett, die Matratze und der Lattenrost. Wie Sie die optimale Matratze finden, zeigen wir Ihnen in unserem Matratzen Ratgeber.

Der Bettenkauf

Ein Bett sollte man nicht mal eben spontan im Vorbeigehen kaufen. Eine so wichtige Anschaffung muss gut geplant sein. Unser Matratzen Ratgeber und Guide zum Bettenkauf hilft Ihnen dabei, genau die richtige Wahl zu treffen. Zuerst gilt es, herauszufinden, welche Bettenart überhaupt in Frage kommt: ein trendiges Boxspringbett, ein rückenschonendes Wasserbett oder die vielseitige Standardvariante. Sobald diese Entscheidung steht, können wichtige Detailfragen anhand des vorhandenen Betts geklärt und am besten vor dem Besuch eines Fachgeschäftes notiert werden:

  • Positions-Check

    In der Rückenlage testen, vom Kopf bis zum Betthaupt: Wie ist der Abstand?

    Liege ich weit oben, weit unten oder normal? Merken Sie sich, wie Sie liegen.

  • Rückenlage und Hohlkreuz-Check

    In der Rückenlage wird mit der flachen Hand der Kontakt zur Matratze getestet und ggf. durch Blickkontrolle Becken und Bauchdecke bewertet. Merken Sie sich, wie Sie liegen und was Sie ändern wollen.

  • Seitenlage und Schulter- /Nacken-Check

    In der Seitenlage werden die Körperachse vom Steiß bis Atlas sowie das Einsinken oder die Tendenz zum Schulterhochstand angesehen. Merken Sie sich Ihr Liegegefühl und was Sie ändern wollen.

  • Lattenrost-Check

    Sie können die Spannkraft der Leisten testen, indem Sie zwei unterschiedliche Leisten (auf Becken- und Fußhöhe) vergleichen. Merken Sie sich den Zustand und die Art der Leisten (Anzahl, Dicke, Abstände).

  • Matratzen-Check

    Mit einem Besenstiel von oben links nach unten rechts kann in der Mitte der Beiliege-Effekt sichtbar werden. Entweder mit oder ohne Bezug der Matratze testen. Merken Sie sich, wie Ihr Eindruck der Unterschiede ist.

  • Außerdem…

    Was ist Ihnen sonst noch beim alten Bett aufgefallen, was ist Ihnen wichtig beim neuen Bett?

Der Matratzenkauf

Wenn die Entscheidung über die Bettenart gefallen ist, kümmern wir uns ausführlich um die Matratze. Dabei spielen Faktoren wie Größe und Gewicht oder gesundheitliche Vorerkrankungen eine Rolle. Aus diesem Grund empfiehlt sich eine ausführliche Beratung (inkl. Probeliegen) in einem Fachgeschäft, die ggf. für jede Bettseite komplett unterschiedlich ausfallen kann. Mehr zum Thema „Schlaftypen“ finden Sie hier.

10 Tipps für den Matratzenkauf

  • Tipp 1:

    Achten Sie auf eine ausreichende Liegefläche: mindestens 90 Zentimeter breit und 15–20 Zentimeter länger als der Körper, ab 1,85 Meter ist eine Überlänge erforderlich oder breitere Schulterzonen kopfwärts in Unterbau und Matratzen.

  • Tipp 2:

    Schreiben Sie vor dem Matratzenkauf auf, was die neue Matratze erfüllen soll.

  • Tipp 3:

    Notieren Sie sich körperliche Besonderheiten, die es bei Ihnen gibt und die ggf. berücksichtigt werden müssen. (Allergien, BS-Vorfall, Magenprobleme, Asthma).

  • Tipp 4:

    Probieren Sie nicht zu viele Modelle (maximal drei verschieden Systeme).

  • Tipp 5:

    Testen Sie immer mit passendem Kissen.

  • Tipp 6:

    Das Liegegefühl während einer zu kurzen Liegeprobe kann täuschen. Deshalb mindestens zehn, besser 15 Minuten in jeder Lage verweilen.

  • Tipp 7:

    Versuchen Sie als Paar immer, zu zweit loszugehen. Dann können Sie sich hinterher besprechen und ggf. auch noch gegenseitig auf Dinge hinweisen, die Sie vergessen haben.

  • Tipp 8:

    Vormittags ist die beste Zeit für eine Liegeprobe, denn zu spät abends nach 18 Uhr oder während des Mittagstiefs zwischen 13.30 Uhr und 14 Uhr finden Sie jedes Bett super.

  • Tipp 9:

    Fragen Sie nach einer Zufriedenheitsgarantie oder nach dem Service und Hilfen nach dem Kauf.

  • Tipp 10:

    Besprechen Sie Garantie und Lieferbedingungen immer vor dem Kauf.

Federkern – atmungsaktiv, dauerelastisch, recyclebar

Im Allgemeinen gelten Federkerne als atmungsaktiv, dauerelastisch, recycelbar und vielfältig. Die gute Durchlüftung des Federkerns verhindert einen Wärme- oder Feuchtigkeitsstau, sodass eine deutlich geringere Milbenbildung gewährleistet wird. So ist eine bessere Hygiene möglich.

Federkern - Basis hochwertiger Stahldraht

Der hochwertige Stahldraht bietet die Basis für einen guten Federkern mit einer langen Lebensdauer (empfohlen werden maximal acht Jahre) für garantiert dauerhaften Liegekomfort. Selbst bei höchster Beanspruchung bleiben die Federn in ihrer ursprünglichen Form erhalten. So wird eine Kuhlenbildung verhindert, ein Höhenverlust vermieden und die Formstabilität über die gesamte Gebrauchsdauer gewährleistet.

Federkern - die Basis für gesunden und komfortablen Schlaf

Die Federkernmatratze hat immer noch den größten Marktanteil in Deutschland. Das liegt sicher auch an der Vorstellung des deutschen Endverbrauchers, dass eine Stahlfeder besonders haltbar sei. Und so werben Lieferanten teilweise seit langer Zeit und teilweise noch heute allein durch die Abbildung einer Stahlfeder auf Matratzen und im Sitzbereich für die Seriosität und Haltbarkeit dieses Werkstoffes.

Die unterschiedlichen Federarten werden wir nachfolgend aufzeigen. Klar ist, dass eine Federkernmatratze nur dann gut, beziehungsweise notwendig ist, wenn die Qualitäten der Feder, der Federnart und der verwendeten Komfortpolsterung harmonisch eine Einheit bilden.

Federkerne im Überblick

  • Das Bonnelsystem

    Das Bonnel-Federkernsystem ist das bekannteste System auf dem deutschen Markt. Es ist ein grundsolides Federsystem, dass im rechten Winkel zum Körper steht und somit für eine hohe Stützfunktion sorgt. Es gibt mittlerweile viele Weiterentwicklungen dieser Federkernart.

  • Das GR-Endlossystem

    Das GR-Endlossystem ist so konzipiert, dass die Federn nicht im rechten Winkel, sondern in einer schrägen Anordnung zum Körper stehen. Es ist ein verflochtenes System, dass dadurch die Entwicklung weicherer und elastischer Federkernmatratzen ermöglicht.

  • Der Taschenfederkern

    Der Taschenfederkern weist im Gegensatz zu den oben beschriebenen Federkernsystemen keine Spiralfeder auf und steht daher für eine größere Eigendynamik. Seine Vorteile sind enorme Punktelastizität, aktive Körperunterstützung, hoher Komfort und Geräuschlosigkeit.

  • Taschenfederkern in Zylinderform

    Neben den tonnenförmigen gibt es auch die zylindrischen Federn. Hier handelt es sich um eine aufwändige, manuelle Verklammerung der einzelnen Federtaschen, die das Einsinken von Polstermaterialien verhindert sowie dauerhafte Festigkeit und Haltbarkeit bietet.

Matratze und Lattenrost

Team Player mit tragenden Rollen

Ein optimales Schlafsystem bietet die Grundvoraussetzung für eine erholsame

Nachtruhe. Es sorgt dafür, dass die Muskulatur des Schläfers sich entspannt und die Wirbelsäule ihre natürliche Doppel-S-Form beibehält. Dabei erholen sich die Bandscheiben von der Tagesbelastung und nehmen verlorene Flüssigkeit wieder auf.

Klassische Schlafsysteme bestehen aus zwei Komponenten: einer Matratze und einer Unterfederung; die bekannteste Unterfederung ist der Lattenrost. Perfekt aufeinander abgestimmt, spielen Matratze und Lattenrost wortwörtlich eine tragende Rolle. Die Matratze nimmt den Körperdruck auf und gibt ihn an den Lattenrost weiter. Der hat nun die Aufgabe, den Restdruck abzufedern.

Federholzleisten oder tellerförmige Elemente

Lattenroste gibt es mit elastischen Federholzleisten oder mit tellerförmigen Elementen, die punktgenau auf Gewichtsverlagerungen reagieren. Oder mit einer Kombination aus beidem.

„Die beste Matratze kann ihre positive Wirkung nicht entfalten, wenn eine ungeeignete oder minderwertige Unterfederung dies verhindert“, heißt es beim Fachverband Matratzenindustrie. „Umgekehrt kann eine minderwertige Matratze nicht durch einen Komfortrahmen aufgewertet werden.“

Lattenroste bei Stiftung Warentest - Oktober 2015

Für Verwirrung sorgte ein Bericht der Zeitschrift „test“ der Stiftung Warenrest im Oktober 2015. Die Tester hatten die Liegeeigenschaften von Matratzen zunächst auf einer Spanplatte überprüft und die gleichen Matratzen anschließend auf zehn Lattenrosten getestet. „Kein Modell ist besser als die Spanplatte“, urteilte man und riet wegen der besseren Luftzirkulation unter der Matratze zu einem simplen Do-It-Yourself-Unterbau mit festgeschraubten Querstreben. Das sei günstig und in den meisten Fällen vorteilhafter als eine kostspielige Unterfederung.

Lattenroste aus Sicht des Fachmanns

Wirklich?

Prof. Dr. med. Ingo Fietze, leitender Schlafmediziner an der Berliner Charité, sieht das anders: „Greifen Sie nicht zur Spanplatte. Lassen Sie Hammer und Nagel im Werkzeugschrank“, empfiehlt Fietze, außerdem

Vorstandsvorsitzender der Deutschen Stiftung Schlaf. Dass eine starre Unterkonstruktion der Marke Eigenbau nicht so federn könne wie ein technisch ausgereifter Lattenrost, sei doch „einfachste Physik“, erklärt Dr. Ulrich Leifeld vom Matratzenverband und betont, dass Lattenrost und Matratze nur im Team ihren vollen Komfort entfalten.

Das kann übrigens jeder ganz leicht überprüfen – indem er dieselbe Matratze auf unterschiedlichen Unterfederungen ausprobiert und dabei spürt, wie sich jeweils das Liegegefühl verändert. Laut Fietze tut die Industrie viel, um den Schlafkomfort nachhaltig zu verbessern: Der wirtschaftliche Wettbewerb unter den Anbietern fördere gleichzeitig die angewandte Wissenschaft.

 

Jeder Schläfer liegt anders

Fietze rät, sich beim Kauf eines Schlafsystems ganz viel Zeit zu nehmen; schließlich gehe es um das persönliche Wohlbefinden – und nicht so sehr darum, wie sich eine Matratze verändere, wenn in einem mechanischen Testverfahren eine Walze tausend Male über sie fahre. Schließlich ist jeder Schläfer anders gebaut und bevorzugt andere Schlafpositionen.

Es gibt also keine Einheitslösung für große und kleine, für schwere und für leichte Menschen. Für Seiten-, Rücken- oder Bauchschläfer. Letztlich entscheidet der individuelle Wohlfühlfaktor. Und den findet man am besten durch ausführliches Probeliegen, unterstützt durch eine qualifizierte Fachberatung.

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